Schwedische Ostertraditionen
Im Gegensatz zu Deutschland und vielen anderen europäischen Ländern, hat das Osterfest in Schweden seine religiöse Bedeutung weitgehend verloren. Ostern (påsk) ist das erste lange Wochenende des Jahres. Karfreitag und Ostermontag sind wie auch in Deutschland gesetzliche Feiertage. Die Zeit wird gerne im Kreise der Familie verbracht. Die Kinder haben Schulferien und viele Familien fahren in den Osterurlaub. Wer ein Ferienhaus sein Eigen nennt, nutzt die freien Tage auch für einen Frühjahrsputz.
Ostern hat in Schweden aber auch seine traditionellen Rituale. Die Kinder ziehen als Hexen verkleidet von Haus zu Haus und sammeln Süßigkeiten ein. Der Brauch der „Påskkärringar“ geht auf die Osterhexen zurück, die der Legende nach am Gründonnerstag auf ihren Besen zum Meeresfelsen Blåkulla fliegen, dem schwedischen Pendant zum Blocksberg. Auch das Osterfeuer hat einen heidnischen Hintergrund. Die Feuer, die in der Osternacht entzündet werden, sollten die Hexen fernhalten, die in der Nacht zum Ostersonntag die Rückreise vom Felsen Blåkulla antraten.
Ebenfalls zu Ostern gehört in Schweden das Osterreisig (påskris). Dabei handelt es sich um Birkenzweige, die mit bunten Federn geschmückt sind. Die Osterruten sollen an Jesus Christus erinnern, der bei seinem Einzug in die Stadt Jerusalem mit Palmzweigen begrüßt wurde. Bäume und Sträucher mit gefärbten Federn zu verzieren, ist ebenso üblich.
Die aus Deutschland stammende Tradition des Osterhasens ist auch in Schweden verbreitet. Eier und Geschenke werden also auch hier gesucht. Bemalte Eier dienen aber vorwiegend als Dekoration und werden weniger gegessen. Beim Osterei (påskägg) handelt es sich in Schweden meist um ein Papier- oder Plastikei, das mit österlichen Motiven bedruckt und mit Süßigkeiten gefüllt ist.
Glad Påsk: Frohe Ostern!
Quellenangaben für verwendete Bilder:
Easter twigs: Lola Akinmade Åkerström/imagebank.sweden.se | Easter: Lena Granefelt/imagebank.sweden.se | Easter eggs: Lola Akinmade Åkerström/imagebank.sweden.se