Kaffee wird in Schweden nicht mal eben schnell im Stehen getrunken. Dafür nimmt sich der Schwede Zeit. Die Kaffeepause ist als soziales Happening und nationales Kulturgut quer durch alle Altersgruppen fest im schwedischen Alltag verankert.
Fika wird die Kaffeepause in Schweden genannt. Sie wird mit etwas Gebäck am Vor- und Nachmittag abgehalten. Neben Kaffee sind bei der Fika auch andere Getränke zugelassen und statt der klassischen Zimtschnecke (Kanelbulle), kann es auch ein Sandwich oder eine leichtere Mahlzeit sein. Es geht vielmehr um die soziale Funktion der Fika.
Die Fika am Arbeitsplatz entschleunigt kurzerhand den Arbeitstag, verwischt vorübergehend die ohnehin flachen Hierarchien und bietet Raum für den informellen Austausch unter Kollegen. Privat verabreden sich die Schweden in Cafés, um sich mit Freunden oder zum Date zu treffen. Im Kreise der Familie findet die Fika natürlich auch zu Hause statt. Wenn es das Wetter erlaubt, wird sie am liebsten unter freiem Himmel gemacht.
Food- und Gastronomietrends haben die schwedische Cafészene merkbar weiterentwickelt. Junge Kreative betreiben angesagte Café-Bars, die Kaffeespezialitäten und exzellente Backwaren in toller Atmosphäre anbieten. Ebenso haben Entwicklungen in Sachen Bio, Unverträglichkeiten und alternative Ernährungsformen die schwedische Kaffeekultur verändert. Die Kuhmilch wird durch Soja- oder Mandelmilch ersetzt und der im „Coffice“ arbeitende Hipster hat eine vegane Raw-Food-Leckerei auf seinem Kuchenteller.
Die sechsteilige Webserie «fika: to have coffee» beschäftigt sich mit dem schwedischen Kaffee-Ritual.
Episode 1/6 – The Ritual
Episode 2/6 – The Social Bit
Episode 3/6 – Memories
Episode 4/6 – Coffee
Episode 5/6 – Food
Episode 6/6 – Work
Quellenangaben für verwendete Bilder:
Summer holiday: Johan Willner/imagebank.sweden.se | Fika: Susanne Walström/imagebank.sweden.se | Fika: Tina Stafrén/imagebank.sweden.se | Coffee bar: Faramarz Gosheh/imagebank.sweden.se | Organic pastry: Tuukka Ervasti/imagebank.sweden.se | Creative office cooperation: Simon Paulin/imagebank.sweden.se